Mit Musik eine Brücke schaffen zwischen neuer und alter Heimat
Menschen machen Musik. Überall. Auch in Bad Ems. Zugezogene, Alteingesessene, Durchreisende, Angekommene. In unserem Workshop wollen wir die verschiedenen Menschen mit ihrer verschiedenen Musik zusammenzubringen. Dabei kann man seine Erfahrungen mitbringen oder auch neues lernen. Arabische Klänge mit europäischen oder afrikanischen verbinden. Singen, Instrumente spielen oder auch nur zuhören und Leute kennenlernen. Alles ist erlaubt, nichts muss. Du brauchst nur die Bereitschaft, dich und andere kennen zu lernen. Du kannst schon ein Instrument spielen? Toll! Du möchtest Musik machen erst erlernen? Super! Du hast ein eigenes Instrument? Bring es mit! Du interessierst dich für Gitarre, Trommeln oder Keyboard? Haben wir. Komm vorbei und mach mit!

"Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen durch den Garten".
Das Zitat von Ravindranath Thakur möchte ich hier Abwandeln in: "Weise gehen ins Atelier…"… und erschaffen aus unterschiedlichen Materialien wie z.B. Pappe, Holz, Stoff, Leim und Farben eigene Kunstwerke. Wir werden herausfinden, wie wir mit dem Material umgehen können. Wir benutzen Werkzeuge wie Sägen, Messer und Heißklebepistole, Hilfsmittel wie Klebstoffe, Schrauben und Draht. Die Teilnehmer können ihrer Kreativität freien Lauf lassen, sich intensiv mit sich selbst und ihrer Umwelt auseinander setzen. Sie haben die Gelegenheit eigene Geschichte(n) zu verarbeiten, neue zu erfinden oder einfach mal auszuprobieren und sich spielerisch mit Material befassen. Es sind keine Vorkenntnisse nötig. Die hergestellten Objekte, Skulpturen oder Installationen werden während der Abschlussveranstaltung ausgestellt. "Das Warten gibt es nicht. Jedes Warten hat seine Geschichte. Die einen warten auf den Bus, die anderen auf die große Liebe. Für manche ist es geschenkte Zeit, für viele von uns eine Zumutung", Brigitte Kölle

Eine theatrale Reise
…wenn zum Beispiel ein Fremder einen Bekannten hat, so muss ihm dieser Bekannte zuerst fremd gewesen sein, aber durch das gegenseitige Bekannt werden sind sich die beiden nicht mehr fremd. Karl Valentin Wer bin ich? Wer war ich? Wer werde ich sein? Wo bin ich? Woher komme ich? Wohin bin ich unterwegs? Fragen, die sich Schauspieler bei der Erarbeitung einer Rolle ständig stellen müssen. Jetzt frage ich mein Gegenüber, probiere seine Rolle als meine, wir tauschen, entdecken einander und uns selbst in ganz neuem Kontext. Entwickeln neue Mimik, verlassen persönliche Bewegungsmuster, ertasten unsere Grenzen. Ein gemischte Gruppe von Geflüchteten und Einheimischen –ohne und mit Migrationshintergrund, erzählen sich ihre Geschichten vom Weggehen, Ankommen, Bleiben. Von Reisen ins Ungewisse, vom Weichen stellen und von Schienen, die sich kreuzen und sich wieder verlieren. Von Begegnungen und Verlusten, von Andersartigkeit und Vertrautem. Da die gemeinsame Sprache fehlt, müssen die Geschichten in Geste, Mimik, Bewegung übersetzt werden. Kurze Spiel-Szenen entwickeln sich unter behutsamer Anleitung, werden mit einander verwoben und münden in einer gemeinsamen theatralen Darbietung.

Musik, Improvisation, Komposition
Wir sammeln Sounds, Klänge, Lieder Gehen aufmerksam durch die Welt und horchen. Was klingt vertraut und was klingt dir fremd? Welche Klänge laden ein und was schreckt ab? Was lässt dich aufhorchen; was weghören? Das niederschwelliges Angebot richtet sich an alle die Spass an Musik haben, selbst musizieren, schon immer musizieren wollen. Im Wesentlichen handelt es sich um ein Projekt zum kreativen Umgang mit alten und neuen Medien. Kernstück bildet ein kleines mobiles Studio mit Mixer, Sequenzer und analogen Musikinstrumenten. Klänge erzeugen, bearbeiten, hintereinander schneiden, doppeln, vermischen. Nach einer kurzweiligen Einführung in die verschiedensten Instrumente wollen wir zusammen improvisieren, Komponieren, Texte vertonen und aufnehmen. Wir verwenden die Technik der Soundcollage, sammeln Lieder, Hörerlebnisse, Geräusche und basteln daraus den Soundtrack zum Theaterstück „Bahnhof Utopia“ Die Teilnehmer erlernen in dem Projekt Fähigkeiten und Techniken die zu den gängigen Praktiken der Gestaltung, Manipulation und Produktion im Bereich Tontechnik gehören. Wir wenden die Technik der Soundcollage an. Reflektieren mithilfe von Geräuschen unsere Lebenszeit; bauen Lieder, Pop Songs, Umweltgeräusche und alltägliches zu einer sich ständig selbst reproduzierenden Endlosschleife.

Welcome Video
Wir drehen gemeinsam Video-Sequenzen, die im Bahnhof Utopia die Zuschauer in diese neue Welt einführen. Der Arbeitsprozess richtet sich nach dem was Du mitbringst: Deine Persönlichkeit, Deine Geschichte, Deine Träume. Welcher Ausschnitt Deiner Lebenswelt scheint Dir besonders wichtig? Was hast Du erlebt, daß Du unbedingt loswerden mußt? Wie willst Du in 10 Jahren sein? Wir erarbeiten ein reduziertes Treatment als Orientierungshilfe, planen unsere Sequenzen gründlich in Sachen Kameraführung und Source-Musik. Nun drehen wir. Der Schwerpunkt liegt auf der Improvisation, Lebensnähe und Authentizität. Es findet eine Sensibilisierung für die eigene kulturelle und soziale Lebenswirklichkeit statt. Am Ende werden die Filme gemeinsam gesichtet und besprochen; konstruktive und kriterienorientierte Kritik soll geübt und angenommen werden. Eine Auswahl für das Projekt Bahnhof Utopia wird getroffen. Ein weiterer Bestandteil des Workshops ist das Erlernen der Grundlagen Kameraarbeit und die finale technische Betreuung der Präsentation.

Aus welchen Ländern, Orten, Städten hat es unsere Mitbürger nach Bad Ems verschlagen ?
Dazu möchte ich mit allen, die mitmachen wollen, eine interaktive Landkarte mit Hilfe des Programms stepmap erstellen und zu möglichst vielen dieser Orte Videos, mp3 Dateien, Bilder, persönliche Fotos, Dokumente, Interviews oder andere Quellen einfügen, die einen Einblick in die kulturelle Vielfalt ermöglichen, die unsere Mitbürger nach Bad Ems mitgebracht haben.

Grafische Gestaltung und Umsetzung eigener Ideen
An zwei Tagen werden Möglichkeiten und verschiedene Techniken der Plakatgestaltung vermittelt. Die Teilnehmer erarbeiten jeweils ein bis mehrere handgefertigte künstlerische Plakate (Unikate) in ihrer Muttersprache, die als Kunstobjekte in einer „öffentlichen Ausstellung“, in Schaufenstern Bad Emser Geschäfte präsentiert werden.